Wir alle sagen NEIN - keine Gewalt gegen Frauen. Jetzt!

PRESSEMITTLUNG 
Marburg, 02. November 2023 – Mit dem Koalitionsvertrag hat sich die Ampel-Koalition ehrgeizige Ziele zur Umsetzung der Istanbul-Konvention gegen Gewalt an Frauen gesetzt. Was ist davon bislang realisiert? Viel zu wenig. Betroffene und Mitarbeitende der Hilfe- und Beratungsstellen auch in Marburg sehen sich immer noch nicht wirklich ernst genommen. Noch immer wird Gewalt gegen Frauen als Randphänomen verharmlost. Mit gravierenden Folgen für die gesamte Gesellschaft. Erstmals gemeinsam mit Betroffenen und Expert*innen sowie Vertreter*innen anderer Organisationen fordert die Union deutscher Zonta Clubs die vollständige Realisierung der Istanbul-Konvention.

Deutschland ein Mann Gewalt gegen seine (Ex-)Partnerin aus.
Foto © iStockphoto.com, BeritK

 

Sie können es nicht mehr bewältigen.

Allein die Leipziger Polizei meldete an nur zwei Tagen im Oktober insgesamt 24 Fälle bei der Koordinierungs- und Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt und Stalking (KIS). Hier wie in den meisten Städten und Kommunen fehlen Frauenhausplätze und Beratungs­kapazitäten. „Eine sichere Zuflucht finden von häuslicher Gewalt betroffene Frauen und ihre Kinder vielerorts leider nicht“, sagt Katja Kamphans, Präsidentin der Union deutscher Zonta Clubs.

,Es kann nicht sein, dass qualifizierte Beratungskräfte von Projekt zu Projekt geschoben werden und um halbe Stellen kämpfen müssen, um die erforderliche Beratungsarbeit erledigen zu können. Diese Menschen sind hochmotiviert und wollen einen guten Job machen. Wir müssen dafür sorgen, dass  diese Arbeit wertgeschätzt und angemessen bezahlt wird, damit sich Arbeit lohnt und Vorsorge für später getroffen werden kann´, sagt Dr. Ortrun Schneider, Präsidentin Zonta-Club Marburg.

 

Seit Jahren fordert der Zonta-Club Marburg gemeinsam mit insgesamt 138 Zonta Clubs in Deutschland eine länder- und ressortüber­greifende, von einer Zentralen Koordinationsstelle gelenkte Strategie des Gewaltschutzes und der Prävention. „Zonta Clubs unterstützen gezielt vor Ort Beratungsstellen, Frauenhäuser und auch Präventionsprojekte. Berichte von unzureichend geförderten und überlasteten Institutionen erreichen uns ständig“, so Katja Kamphans.

 

Gesellschaftliches Versagen mit tödlichem Ausgang

Noch immer betrachteten viele Gewalt gegen Frauen als soziales Randproblem. „Dabei stammen die Täter nachweislich aus allen gesellschaftlichen Kreisen und Bildungsschichten“, stellt Susanne von Bassewitz, Advocacy-Beauftragte der Union deutscher Zonta Clubs, fest. „Anstelle von Hilfe, Schutz, Solidarität und Rechtssicherheit erfahren Betroffene eine permanente Täter-Opfer-Umkehr und Stigmatisierung. Dieses gesellschaftliche Versagen endet statistisch gesehen jeden zweiten bis dritten Tag für eine Frau in Deutschland tödlich.“ 

An der Seite der Betroffenen

Inzwischen fordern auch immer mehr Betroffene laut ein, Gewalt gegen Frauen endlich als das zu bekämpfen, was sie ist: ein strukturelles und gesellschaftliches Problem der Inneren Sicherheit. „Gemeinsam mit Gleichgesinnten stellt sich Zonta an die Seite der Betroffenen. Zum 25. November, dem internationalen Tag zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen, ist eine gemeinschaftliche Aktion geplant“, kündigt Susanne von Bassewitz an.

 

Auftakt mit Expert*innen

Den Auftakt dazu bildet der digitale Zonta Says NO Talk am 4. November. Darüber, was sich in Sachen Schutz und Prävention gerade auch aus Sicht der Betroffenen ändern muss, sprechen Svenja Beck, Gründerin des bundesweit aktiven Selbsthilfevereins #T.o. B. e. Toxische Beziehungen überwinden e. V., Sarah Bora, Mitinitiatorin von #DieNächste, Romy Stangl, Vorstandsfrau und Vorstandssprecherin von One Billion Rising München e. V., sowie die Politologin und Soziologin Monika Schröttle, Beiratsmitglied des European Observatory on Femicide (EOF) und Leiterin des Forschungsfeldes Gender, Gewalt und

Menschenrechte und der Forschungs- und Beobachtungs­stelle Geschlecht, Gewalt, Menschenrechte (FOBES) des Instituts für empirische Soziologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

  

Gemeinsam NEIN sagen zu Gewalt gegen Frauen

Seit ihrem Bestehen setzt sich die weltweit aktive Frauenorganisation Zonta International, die mit generellem beratendem Status auch beim ECOSOC

der Vereinten Nationen vertreten ist (deutsch= Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen - englisch = Economic and Social Council), für die Rechte von Frauen und Mädchen ein. Im Rahmen der diesjährigen 16 Aktionstage keine Gewalt gegen Frauen fordern Zonta Clubs ab dem weltweiten Aktionstag 25. November mit Zonta Says NO erneut mit zahlreichen Zeichen in Orange die sofortige Umsetzung der Istanbul-Konvention ein. Die Farbe Orange symbolisiert eine bessere, hellere Zukunft und die Hoffnung auf ein gewaltfreies Leben .

Die 16-tägige UN-Kampagne findet jedes Jahr zwischen dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November und dem 10. Dezember statt.

Der Marburger Zonta Club sagt aus Überzeugung laut und deutlich ,NEIN´.

,Wir müssen an einer besseren Welt für Frauen und Mädchen arbeiten, damit Männer und Frauen einander auf Augenhöhe begegnen können. Gewalt geht gar nicht. Täter müssen wissen, dass der Rechtsstaat dafür kein Pardon gibt. ,Alle können etwas tun: hinhören, hinschauen, handeln´, sagt die Präsidentin des Marburger Zonta Clubs, Dr. Ortrun Schneider.

 

Marburger Solidaraktion zur Bekämpfung von Gewalt gegenüber Frauen

Orange the World in Marburg

Auch in Marburg und im Landkreis Marburg-Biedenkopf wird es im Aktionszeitraum unterschiedliche Veranstaltungen geben, die ein Bündnis aus freien Trägern und kommunalen Institutionen, unter anderem dem Zonta Club  Marburg, dem städtischen Referat für Gleichberechtigung, Vielfalt und Antidiskriminierung, dem kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbüro des Landkreises Marburg-Biedenkopf und der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Philipps-Universität Marburg vorbereitet hat. Die Schirmherrschaft haben Kirsten Dinnebier, Stadtrat der Universitätsstadt Marburg, und Jens  Womelsdorf, Landrat des Landkreises Marburg-Biedenkopf, übernommen.

Am 25. November 2023 ist die Kundgebung „Orange the World“ um 14:30 Uhr am Erwin-Piscator-Haus geplant. Bereits ab 14 Uhr informieren Marburger Organisationen der feministischen Anti-Gewalt-Arbeit über ihre Arbeit und Aktionen.  Ab 17:00 Uhr werden im Restaurant Bottega Speisen und Getränke in Orange serviert.

Darüber hinaus sind folgende Aktionen geplant :

•          Vom 25. November bis zum 12. Dezember wird eine Poster- Kampagne im Marburger Einzelhandel zur Bekämpfung von Gewalt gegenüber Frauen informieren. Zusätzlich werden die Schaufenster im Marburger Kaufhaus Ahrens und in anderen Marburger Einzelhandelsgeschäften zum Thema ,Nein zur Gewalt gegen Frauen´ gestaltet.

•          Der Zonta Spendentrichter wird zugunsten von Gewalt bedrohten Frauen im Kaufhaus Ahrens bis Ende 2023 aufgestellt werden.

•          Beim Bewohnernetzwerk Soziale Fragen e. V. am Richtsberg wird vom 25. November bis zum 10. Dezember eine themenbezogene Bauwagenausstellung zu sehen sein.

 

Die Union deutscher Zonta Clubs unterstützt die gemeinsame Zielsetzung in Kooperation mit Betroffenen, Expert*innen und weiteren Organisationen der Zivilgesellschaft, darunter UN Women Deutschland.

 

Weitere Informationen

Zonta Says NO-Talk am 04. November

Interessierte Pressevertreterinnen und Pressevertreter sind herzlich eingeladen, die digitale Zonta Says NO-Auftaktdiskussion zum Thema „Wir alle – für Schutz und Prävention!“ am 04. November ab 17:00 Uhr live zu verfolgen. Zonta Says NO-Mitinitiatorin Susanne von Bassewitz spricht mit Svenja Beck (#T.o.B.e. e. V.), Romy Stangl (One Billion Rising München e. V.), Sarah Bora (#DieNächste), 
Prof. Dr. Monika Schröttle (EOF, FOBES), Prof. Dr. Sabine Stövesand (StoP, Stadtteile ohne Partnerschafts­gewalt), Jan Pliszewski (Respekt!) und anderen.

Hier direkt zur Veranstaltung anmelden: https://us06web.zoom.us/webinar/register/WN_8wctIzSCS5C2rv2gVGy8wQ#/regi..." title="Online -Diskussion">https://us06web.zoom.us/webinar/register/WN_8wctIzSCS5C2rv2gVGy8wQ#/regi... 

https://zonta-union.de/node/22077" target="_blank" title="Online -Diskussion" class="bildlinks"> 

Nach wie vor aktuell und ohne Antwort

Lesen Sie hier den offenen Brief an Bundeskanzler Scholz aus dem vergangenen Jahr: hwww.change.org/p/offener-brief-an-bundeskanzler-scholz-jeder-femizid-ist...">https://www.change.org/p/offener-brief-an-bundeskanzler-scholz-jeder-fem..." title="Offener Brief">ttps://www.change.org/p/offener-brief-an-bundeskanzler-scholz-jeder-femizid-ist...
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Mehr zu Zonta Says NO finden Sie unter www.zontasaysno.de/">http://www.zontasaysno.de/">www.zontasaysno.de. Der von Grabarz & Partner zusammen mit Studio Funk produzierte und gesponserte Zonta Says NO Radiospot „Ich habe gehört" (https://t1p.de/IchHabeGehoert">https://t1p.de/IchHabeGehoert ) schafft ein

eingängiges Hörmoment. Er steht allen Sendern für die Ausstrahlung zur freien Verfügung.

 

Pressekontakt:
Für weitere Materialien und bei Interviewwünschen wenden Sie sich bitte direkt an uns:

Zonta Club Marburg: Dr. Ortrun Schneider, E-Mail: info@zonta-marburg.de">mailto:info@zonta-marburg.de">info@zonta-marburg.de

oder an:

Karin Lange, Pressesprecherin der Union deutscher Zonta Clubs

Tel.: +49 175 2604260 E-Mail: presse@zonta-union.de">mailto:presse@zonta-union.de">presse@zonta-union.de

 

 

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Hintergrund
Über Zonta International

Die global agierende Nichtregierungsorganisation Zonta International wurde am
8. November 1919 in Buffalo, New York, von engagierten Frauen gegründet. Überparteilich und überkonfessionell setzen sich heute rund 1.100 Clubs mit mehr als 25.000 Mitgliedern in 63 Ländern weltweit für die Rechte von Frauen und Mädchen ein.

Seit 1969 engagiert sich Zonta International mit generellem konsultativem Status beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen ECOSOC unter anderem in New York am Hauptsitz der UN, in Genf bei ILO und WHO, in Wien bei UNODC, in Bangkok bei ESCAP und bei der UNESCO in Paris für die Rechte von Frauen und Mädchen und die Umsetzung der UN-Frauenrechtskonvention CEDAW (Convention on the Elimination of All Forms of Discrimination Against Women). Als erster Mittelgeber aus dem Privatsektor fördert Zonta International das von UNICEF U.S.A. und UNFPA geführte Global Programme zur Beendigung von Kinderheiraten. Zonta International ist außerdem mit partizipatorischem Status beim Europarat (CoE) vertreten und setzt sich in Europa und darüber hinaus für die Ratifizierung und Umsetzung der Istanbul-Konvention ein. Mit Ute Scholz steht für die zweijährige Amtszeit von 2022 bis 2024 zum zweiten Mal in der Geschichte der Nichtregierungsorganisation berufstätiger Frauen eine deutsche Präsidentin an der Spitze von Zonta International.

Mehr zu Zonta International unter www.zonta.org/">http://www.zonta.org/">www.zonta.org

 

Über die Union deutscher Zonta Clubs

 

Die Union deutscher Zonta Clubs ist der Zusammenschluss von 138 deutschen Zonta Clubs mit 4.000 Mitgliedern. Sie ist eingebettet in das globale Netzwerk von Zonta International und ist Mitglied im Deutschen Frauenrat. Präsidentin der Union deutscher Zonta Clubs im Biennium 2022 bis 2024 ist Katja Kamphans vom Zonta Club Hanau.

Mehr zur Union deutscher Zonta Clubs unter https://zonta-union.de/

16 days of activism | Zonta Says NO-Pressemitteilung , ZONTA-Club Marburg, Nov.23, OS

 

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